Ausbildung zur Erzieherin

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Mein Name ist Alena Fischer. Ich bin 36 Jahre alt und Mutter von vier Kindern. Als meine Kinder noch kleiner waren, habe ich für die Stadt Radevormwald als Tagesmutter gearbeitet. Daraus ergab sich der Wunsch, die Ausbildung zur Erzieherin zu machen. Um die Zugangsvoraussetzung für diesen Ausbildungsgang zu erfüllen, habe ich zusätzlich zu meinem vorhandenen Abitur vor Beginn meiner Ausbildung ein 900-stündiges Vorpraktikum in der städtischen Kita Sprungbrett durchlaufen. Anschließend bin ich in die städtische Kita Wupper gewechselt, wo ich nun derzeitig mein drittes und somit letztes Ausbildungsjahr der praxisintegrierten Ausbildung zur Erzieherin absolviere.

Mit der städtischen Kita Wupper fühle ich mich auf besondere Weise verbunden, da ich diese Kita als Kind selbst, damals noch unter evangelischem Träger, besuchte. Das Team ist herzlich und ich fühle mich dort seit Beginn meiner Ausbildung sehr wohl. Dies lag unter anderem auch daran, dass ich eine sehr engagierte Praxisanleitung bekam, die immer ein offenes Ohr für mich und meine Sorgen hatte und mir jede Menge Tipps gab, wie ich mich verbessern könne.

Ein Großteil der praxisintegrierten Ausbildung als Erzieher/in besteht daraus, sich in der Arbeit mit den Kindern auszuprobieren und anschließend die gemachten Erfahrungen zu reflektieren, um daraus zu lernen. Die Vorteile der PIA liegen darin, dass man über drei Jahre hinweg bereits viel Berufserfahrung sammelt und die Entwicklung der Kinder über diesen Zeitraum mitverfolgt. Auch ist zu erwähnen, dass man bereits im ersten Ausbildungsjahr eine Vergütung bekommt. Da der Praxisteil in der Ausbildung inkludiert ist, entfällt das Anerkennungsjahr.

Die praxisintegrierte Ausbildung ist gestaffelt in drei Ausbildungsjahre. Im ersten Jahr hat man jeweils zwei Praxistage in der Kita und drei Schultage, im zweiten und dritten Jahr sind es dann drei Tage in der Kita und zwei Schultage (diese Aufteilung ist von der jeweiligen Schule abhängig). Es stehen einem im näheren Umfeld verschiedene Schulen zur Auswahl, das Ita Wegman Berufskolleg in Wuppertal-Beyenburg (privat, daher kostenpflichtig), das Käthe-Kollwitz-Berufskolleg in Remscheid sowie das Bergische Berufskolleg in Wipperfürth und Wermelskirchen. Die Stadt Radevormwald arbeitet vorrangig mit dem Bergischen Berufskolleg zusammen, für das auch ich mich damals entschieden habe.

Die Schule legt großen Wert auf die Ausarbeitungen und Umsetzungen im Praxisteil, also der Kita. So sind in Summe pro Jahr vier Lehrkraftbesuche vorgesehen, bei denen der/die Auszubildende ein Angebot mit den Kindern durchführt. Dieses Angebot muss im Vorfeld umfangreich schriftlich geplant und nach der Durchführung auch schriftlich reflektiert werden. Darüber hinaus gibt es pro Schuljahr zwei Klausurersatzaufgaben, welche praxisbezogen sind und detailliert schriftlich auszuarbeiten sind.

Mit Fortschreiten der Ausbildung werden auch die Aufgaben, welche man im Kita-Alltag übernimmt, umfangreicher. Zu Beginn der Ausbildung durfte ich zunächst jeweils für eine Woche eine Kollegin in ihrem Fachbereich begleiten und unterstützen. Die Kita Wupper arbeitet nach dem offenen Konzept. Dies bedeutet, dass es keine geschlossen Gruppen gibt sondern stattdessen thematisch ausgerichtete Räume. So gibt es einen Kreativraum, einen Spiel- und Leseraum, in dem auch das Frühstückbuffet angeboten wird, eine Turnhalle, einen Rollenspielraum sowie eine Nestgruppe. Mit der Zeit habe ich dann eigene Angebote mit den Kindern durchgeführt oder auch den Morgenkreis geleitet bzw. erkrankte Kolleginnen in der Projektzeit vertreten. Zudem machte ich bereits von Ausbildungsbeginn an viele Kindbeobachtungen einschließlich Notizen. Diese sind später für die Angebotsplanungen für die Schule wichtig. Im dritten Ausbildungsjahr könnte der/die Auszubildende dann bereits zur Hälfte der arbeitsvertraglich festgelegten Stunden als volle Fachkraft angerechnet werden. Demnach trägt er/sie in der Zeit auch die Verantwortung einer vollen Fachkraft.

Die Ausbildung endet nach drei Jahren mit bestandener Abschlussprüfung, welche sich in drei ausführliche Klausuren unterteilt und dem bestandenen Kolloquium. Danach darf man sich staatlich anerkannte Erzieherin bzw. staatlich anerkannter Erzieher und Bachelor Professional im Sozialwesen nennen.

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